Ein Investor und Hotelier aus Prenzlauer Berg will der nächste Bürgermeister von Berlin werden – und hat große Pläne für die Hauptstadt.
Er will Politik für Zugezogene machen, hält den Kampf gegen die Gentrifizierung für rückständig und will Berlin von Verbrennungsmotoren und Drogendealern befreien. Alexander Skora, Investor und Hotelier aus Prenzlauer Berg, will nächstes Jahr als Bürgermeister von Berlin kandidieren – und die Hauptstadt von seiner “Zwangsjacke befreien”, wie er sagt. Wir haben mit dem 50-Jährigen über sein Wahlprogramm gesprochen, über Spekulation auf dem Wohnungsmarkt und Privatschulen für alle.
Herr Skora, hinter Ihnen steht die Initiative Berlin Brains – was ist das?
Berlin Brains wurde von zehn Leuten gegründet, darunter Unternehmer und Anwälte, also: Leute, die im Leben stehen und auch Regierungsverantwortung übernehmen könnten. Inzwischen haben wir mehrere Hundert Anhänger, in ein paar Wochen oder Monaten werden es ein paar Tausende sein, die uns unterstützen. Wir waren eine Bewegung, dann eine Initiative und seit dem Sommer sind wir als Partei eingetragen. Und ich stelle mich als Bürgermeisterkandidat zur Wahl nächstes Jahr.
Was würden Sie als Regierender Bürgermeister verändern?
Ich würde möglichst freundlich sein zu allen Kreativen und Menschen, die hierher kommen wollen. Wir wollen alles schaffen, was die Regierung bisher nicht geschafft hat. Zum Beispiel muss die Verwaltung moderner werden. Bis man einen Termin beim Bürgeramt bekommt, dauert das sechs Wochen. Das ist nicht mehr zeitgemäß, in Dänemark oder den Niederlanden hat man längst eine digitale Verwaltung.
Welche Zielgruppe wollen Sie mit Ihrem Programm ansprechen?
Mich interessieren fast nur die Zugezogenen und die jüngere Generation. Die Leute, die in ein paar Jahren als Erwachsene in Berlin wirklich leben. Die sich aktuell nicht repräsentiert fühlen von der Regierung und deswegen gar nicht erst wählen gehen. Menschen, die Ideen und keine Angst haben, etwas zu verändern.
Wieso ist Veränderung aus Ihrer Sicht wichtig?
Veränderung ist ein Naturgesetz. Die Menschen wollen immer, dass alles bleibt, wie es ist. Veränderung ist aber eine Chance, und das muss Berlin erkennen. Auch Gentrifizierung ist etwas ganz Natürliches. Die Leute werden älter, ziehen weg – und in 100 Jahren leben hier ganz andere Leute. Das ist der Lauf der Dinge. Es ist utopisch zu erwarten, dass sich Berlin nicht verändert. Die Berliner Regierung versucht aber, diese Veränderung zu verhindern. Berlin muss von der Zwangsjacke befreit werden.
Quelle: prenzlauerberg-nachrichten.de